Nachhaltigkeit durch Verantwortung

Vortrag von Günther Feldgrill
9. Oktober 2011

Zusammengefasst von Bettina T. Kölbl Resl

Günther Feldgrill, Sohn des legendären Steiermärkischen Landtagspräsidenten Franz Feldgrill, ist in seinem Brotberuf Leiter der 2008 in der Sparkasse eingerichteten CSR Abteilung und versteht diese als Sozialabteilung seiner Bank. Da er dies nicht nur als Beruf, sondern vor allem als Berufung ansieht, ist die ehrenamtlich Leitung der 2. Sparkasse Graz für ihn eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Corporate Social Responsibility kursiert seit einigen Jahren weltweit in der Wirtschaft und bezeichnet die Verantwortung eines Unternehmens für die Gesellschaft und Umwelt. Dieser Ansatz dient dazu, einen konstruktiven Dialog zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Politik zu initiieren. Günther Feldgrill, ehrenamtlicher Leiter der 2. Sparkasse Graz definiert CSR als die Art, ein Unternehmen so zu führen, dass es seinen positiven Beitrag zu Gesellschaft nicht nur leistet, sondern auch steigert.

Laut dem Grünbuch CSR hat jeder Mensch Anrecht auf ein Bankkonto. In Österreich haben allerdings 150.000 Menschen kein Bankkonto und somit auch keine Möglichkeit einfachen Lebensalltag zu bewältigen. Vieles in unserem Leben ist aber davon abhängig, ob wir auch ein Bankkonto haben. Dieser Umstand hat Erste Bank Generaldirektor Andreas Treichl vor fünf Jahren zur Gründung der 2. Sparkasse bewogen.
Abgesehen von € 9 Kaution im Quartal fallen für ein Konto bei der 2. Sparkasse keine Kosten an. Sobald man seine finanzielle Situation im Griff hat und die Möglichkeit ein normales Konto zu eröffnen gegeben ist, bekommt man diese Kaution auch als Starthilfe wieder zurück. Die 2. Sparkasse hat mittlerweile in allen Bundesländern bis auf Vorarlberg Filialen und richtet sich in erster Linie an Menschen, die von einem Privatkonkurs betroffen sind. 100 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – zu 80% handelt es sich um Frauen – stellen sich in der 2. Sparkasse Graz zur Beratung zur Verfügung. Die rund 1.000 Kundinnen und Kunden am Grazer Standort kommen aus ca. 20 Nationen und der MigrantInnenanteil liegt bei rund 35%. Zu den Produkten gehören ein Habenkonto mit Bankomatkarte ohne Überziehung, ein Sparkonto, ein Bausparvertrag ohne Provisionen und die Bedienung nur in den Selbstbedienungsfoyers der Sparkasse.

Erschütternd ist für Günther Feldgrill der Umstand, dass 20 % der Antragstellerinnen und Antragsteller unter 30 Jahre alt sind und sich zumeist aufgrund von Konsum verschulden. Dies haben er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Anlass genommen, um in Schulen Aufklärung über den richtigen Umgang mit Geld zu betreiben. Leider wird in den Familien nicht über Geld gesprochen und dies ist oft ausschlaggebend für den Schuldeneinstieg.

Nähere Infos: http://www.sparkasse.at/diezweitesparkasse/